Die Geschichte der Communität Casteller Ring
Wie alles begann
Die Communität Casteller Ring ging aus dem Bund Christlicher Pfadfinderinnen hervor. Schon in den 1930er Jahren waren diese jungen Pfadfinderinnen von der liturgischen Erneuerungsbewegung fasziniert. Sie suchten danach, geistliches und gemeinsames Leben zu gestalten. Dies musste vor 1945 in größter Heimlichkeit geschehen, denn jeder Zusammenschluss außerhalb der Nationalsozialistischen Staatsjugend wurde vom Hitlerregime verfolgt.
Doch der Glaube an Jesus Christus ließ sich auch in den dunkelsten Jahren deutscher Geschichte nicht unterdrücken.
Ostern 1942 am 5. April unter dem Steinkreuz auf dem Fürstenfriedhof in Castell versprachen Christel Schmid und sieben junge Frauen ihrem Herrn Jesus Christus und einander die Treue – mitten im 2. Weltkrieg. Die Gründergeneration wagte verbindliches, geistliches Leben unter der Führung des Evangeliums. Damit grenzten sich die Frauen bewusst ab gegen die Ideologie und den Führerkult der Hitlerdiktatur. Bedroht durch die Beobachtung der Gestapo mussten sie ihren neuen Weg zunächst im Verborgenen leben.
Gleich nach Kriegsende begannen sie den Pfadfinderinnenbund wieder aufzubauen und das Stundengebet der Kirche aufzunehmen. Aus ihrer geistlichen, tiefen Verbundenheit erwuchs die Communität Casteller Ring.
1950 begannen Christel Schmidt und Maria Pfister das gemeinsame ordensmäßige Leben in Castell. Aufbrüche zum Ordensleben gab es innerhalb der evangelischen Kirche während und nach dem zweiten Weltkrieg an verschiedenen Orten. Für unsere Communität wurde besonders die Begegnung mit den Benediktinermönchen in Münsterschwarzach prägend.
Pater Theophil Lamm OSB aus Münsterschwarzach wies die jungen Frauen auf die Regel des heiligen Benedikts hin und unterstützte ihren Wunsch, mit dem Stundengebet zu leben. Überwältigend war für die Schwestern, ihre Gemeinschaft als Abbild der Kirche zu begreifen und das Verständnis der Sakramente zu vertiefen.
Bis heute sind wir mit den Mönchen in Münsterschwarzach verbunden. Aus ihrer langen Ordensgeschichte können sie uns in geistlichen und klösterlichen Fragen beraten. Unsere Novizinnen nehmen dort am Unterricht in Ordensgeschichte teil, immer wieder freuen wir uns über Besuche und gemeinsame Projekte.
Priorinnen der Communität
Mater Christel Felizitas Schmid CCR
leitete die Gemeinschaft von 1950 bis 1969.
Maria Scholastika Pfister CCR
war die erste Priorin nach der Gründerin in den Jahren 1969 bis 1990.
Edith Therese Krug CCR
folgte in den Jahren 1990 bis 2002 als Priorin.
Ursula Teresa Buske CCR
begann ihre erste Priorinnen-Amtszeit 2002 bis 2008.
Friederike Immanuela Popp CCR
leitete von 2008 bis 2014 die Communität als Priorin.
Heidrun Perpetua Schörk CCR
folgte von Oktober 2014 bis August 2016 als Priorin der Communität.
Ruth Susanna Meili CCR
war in der Zeit von August 2016 bis Februar 2018 Leitende Schwester der Gemeinschaft.
Ursula Teresa Buske CCR
wurde mit der Wahl am 10. Februar 2018, am Tag der Heiligen Scholastika (der Schwester des Heiligen Benedikt), zur sechsten Priorin unserer Gemeinschaft gewählt.
Die Gründerin unserer Communität
Die Gründerin unserer Communität, Christel Schmid (1892—1970), stammt aus Mittelfranken, einer mehrheitlich evangelisch geprägten Region in Bayern.
Geschichte des Schwanbergs
Durch das ebene Gipfelplateau und die auf drei Seiten steil abfallenden Hänge ist der Schwanberg seit Jahrtausenden ein Zufluchts- und Siedlungsort des Menschen.