1. Korinther 10,23 – 11,1
Offensichtlich beschäftigt den Apostel, später auch die Kirchenväter– wie auch Martin Luther – die Ausgestaltung der Freiheit eines Christenmenschen:
Grundsätzlich gilt: Der Christ lebt in der Lebensgemeinschaft mit Christus Jesus und ist geborgen unter dem Zelt der Gegenwart des einen einzigen und lebendigen Herrn und Schöpfers der Welt und ist damit allen anderen Herrschaften entronnen.
Also: Alles ist erlaubt! Paulus wiederholt es zweimal.
Die Freiheit in der Grundentscheidung für diesen einen Herrn hat ihre Begrenzung und ihre Fragen bzw. Kriterien:
- wachse und reife ich in meiner Gottesbeziehung? denn nicht alles baut auf!
- werden andere durch meinen Glauben verunsichert in ihrer je eigenen Gottesbeziehung? schenke ich ihnen Raum zum inneren Wachstum?
- welche Schritte in die Freiheit bin ich in meinem Leben schon gegangen?
- ist mein Leben von Dankbarkeit geprägt. Wer dankt, antwortet mit ganzem Herzen auf Empfangenes. Der Dank zeigt an, dass Geschenktes empfangen, als Geschenktes zu eigen gemacht worden ist. Im Danken werden Geber und Gabe verbunden. Und das Danken, das Geber, Gabe und Begabte umfasst ist das Rühmen, das der Ehre Gottes dient. Das ist das deutlichste Kriterium des christlichen Glaubens. Und das macht frei.
Und so und nur so ist alles erlaubt!
Schwester Ruth Meili CCR