Apostelgeschichte 14, 20b-28

Die Apostel Paulus und Barnabas kehren zurück an die Stätten der Bedrohung. Sie suchen die jungen Christen in Derbe, Lystra, Ikonion und Antiochia auf, um sie zu stärken und zu ermutigen. Aus diesen Orten werden später dem Apostel zwei seiner treusten und gesegnetsten Mitarbeiter geschenkt: Gajus und Timotheus. Paulus und Barnabas bleiben bei den jungen Gemeinden „für längere Zeit“ – wie Lukas schreibt und befehlen sie dem Herrn an. Im Urtext steht „und lieferten sie dem Herrn aus“ – dem Herrn, dem großen Fürsorger. Die Bedrohungen und Bedrängnisse sind für Paulus Übungsfelder des Glaubens, und ein tiefes Hineingenommen werden in den stets bedrohten Weg Jesu und seiner Jünger – mit klarer Zielangabe: das Reich Gottes, die Weite des neuen Himmels und der neuen Erde.

So endet der Bericht der beiden Apostel nach ihrer Heimkehr von ihrer ersten Dienstreise im Auftrag Jesu: Stadtverweis, Flucht, Steinigung, Ohrfeigen, menschlich gesehen eine einzige Kette von Abfuhren und Misserfolgen. Aber so, nicht im direkten Sieg, sondern gebrochen, als gebrochenes Brot durch viele Nöte hindurch, tat Gott den Heiden die Tür des Glaubens auf. Das tat er damals, das tut er heute und das wird er morgen tun.

Der gefährdeten Gemeinde in Philadelphia sagt der erhöhte Herr: „Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan, die niemand zuschließen kann; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet.“ (Offb 3,8)

Sr. Ruth Meili CCR