Apostelgeschichte 6, 1-7
Nachdem anfangs in der Gemeinde alles Frieden und Eintracht war, gibt es nun, da die Gemeinde größer ist, Streit. Da gibt es eine Gruppe aramäisch oder hebräisch sprachiger Judenchristen, und eine andere griechisch sprachiger Judenchristen. Der Konflikt ging mit dem Sprachunterschied und mit der kulturellen Verschiedenheit einher und entzündet sich an der Versorgung der Witwen, aber es mag noch anderes mitspielen.
Eine kluge Lösung wird gefunden, die auch zum gewünschten Erfolg führt , ja sogar zum weiteren Anwachsen der Gemeinde. Es gibt nun eine Arbeitsteilung: sieben bewährte Männer werden durch Handauflegung beauftragt, für die gerechte Verteilung der Lebensmittel zu sorgen – zum „Dienst des Wortes“ kommt der „Tischdienst“. Praktisch ist das die Geburtsstunde der Diakonie, obwohl das Wort nicht fällt.
Dennoch ist diese Arbeitsteilung nicht unproblematisch, und das hat wohl Benedikt erkannt, als er seine Regel schrieb. Danach ist jeder/jede zum Küchendienst verpflichtet. „Die Brüder sollen einander dienen. Keiner werde vom Küchendienst ausgenommen, es sei denn, er wäre krank oder durch eine dringende Angelegenheit beansprucht.“ (RB 35) So schreibt er, und beruft sich auf das Beispiel Jesu in der Fußwaschung. Ähnlich ist es auch in anderen coenobitischen Ordensgemeinschaften geregelt.
Beides hat sich bewährt – beides hat seinen Sinn. Entscheidend ist letztlich, ob es in Liebe und Wertschätzung geschieht.
Ubi caritas et amor, Deus ibi est. – Wo die Güte und die Liebe wohnt, dort nur wohnt der Herr.
Sr. Monika Blume CCR