Hesekiel 3, 12-21
Beim Lesen unseres Textes habe ich mich gefragt, was es heißt, ein guter Wächter und eine gute Wächterin zu sein und was es dazu wohl braucht? Eine direkte Berufung von Gott? Oder reicht auch die Erinnerung, dass zum Menschsein auch immer Verantwortung gehört? Verantwortung zu übernehmen für mich und für andere?
Rein äußerlich täte viel Licht helfen, eine klare Sicht um die nahenden Bedrohungen zu sehen, besonders wenn es um körperliche Alarmbereitschaft geht und die Existenz bedroht ist.
Mit Blick auf den aktuellen gesellschaftlichen Wandel brauchen Wächter*innen wohl auch immer viel Mut und Zivilcourage – vor allem wenn Werte sich am helllichten Tag verschieben. Ein mutiger, empathiefähiger und wacher Verstand passt zum Glück in jedes Stadtbild.
Bleibt noch die Frage nach den inneren Anfechtungen. Hier sind dann alle meine Sinne gefragt, vor allem die Herzenssinne. Wie gut, wenn es dort jemanden gibt, der heller leuchtet als alle Gestirne und bereit ist jeden dunklen Winkel in meinem Herzen anzuschauen – wenn ich bereit bin und Verantwortung übernehme.
Vielleicht heißt Wächter*in sein Licht ins Dunkel zu bringen.
So mag ich beten:
Christus, dein Licht verklärt unsere unsere Schatten. Lasse nicht zu, dass das Dunkel zu uns spricht.
Christus, dein Licht erstrahlt auf der Erde und du sagst zu uns: Auch ihr seid das Licht.
Sr. Anja Veronika Waltemate CCR