Kolosserbrief 4, 7-18

Der Briefschluss lässt uns einen Blick in die nachpaulinische Missionspraxis werfen. Der Brief wird durch Boten überbracht, die christlichen Gemeinden besuchen sich persönlich. Der Verfasser ist von Mitbrüdern, die ihre Grüße ausrichten lassen, umgeben.  Den Briefempfängern in Kolossä werden weitere Grüße aufgetragen an die in der Nähe liegende Gemeinde in Laodizäa, wo es auch eine bedeutende Hausgemeinde unter der Leitung einer Frau namens Nympha gibt.

Man kannte einander, besuchte sich gegenseitig, nahm Anteil am Ergehen jedes einzelnen, betete füreinander. Onesimus ist ein Sklave, der seinem Herrn davongelaufen ist. In der Gefangenschaft lernt Paulus ihn kennen, und Onesimus kommt zum Glauben. Paulus schickt ihn nun zurück zu seinem Herrn Philemon mit einem Schreiben (Philemonbrief). Darum hier die Betonung „der einer der euren ist“. Die Beziehung zwischen Herrn und Sklaven ist hier angesprochen. Im Glauben an Christus sind sie gleichgestellt. Innerhalb der christlichen Gemeinde gibt es keinen Unterschied der Person, sondern es zählt allein „alles und in allen Christus“.

Die Tatsache, dass Paulus sich im Gefängnis befindet, hindert die Ausbreitung des Evangeliums nicht. Die Verbundenheit im Gebet lässt sich durch Gefängnismauern nicht hindern. In den letzten Worten wird die Nähe des Paulus spürbar, als wäre er unter ihnen.

Sonderlich gedenke deren, die es, Herr, von mir begehren, dass ich für sie beten soll. Auf dein Herz will ich sie legen, gib du jedem solchen Segen, wie es not; du kennst sie wohl.

Sr. Monika Blume CCR