Römerbrief 8, 26–30
Auf das Bekenntnis der Zuversicht im gestrigen Text des Römerbriefes, folgt ein Dreitakt: Das Seufzen der Schöpfung – Das Seufzen der Christen in tiefer Solidarität mit der ganzen Schöpfung – Das unaussprechliche Seufzen des Geistes, das seelsorgerliche Amt des Heiligen Geistes.
Die Geistkraft, der Atem Gottes wohnt in uns und nimmt alles wahr, was uns bewegt, ob wir darum wissen, oder es nicht wahrnehmen wollen, oder es noch gar nicht ans Licht durfte.
Der Geist nimmt es auf, trägt unser Gebetsgestammel und unser Verschweigen und unsere inneren Bewegungen stellvertretend so vor den himmlischen Vater, dass er uns hören und darauf antworten kann; er birgt unsere Herzensbewegungen im Herzen Gottes zur weiteren Bearbeitung. Und dieses Beten bewegt nicht nur in mir etwas, sondern auch in Gott. Es kommt zu einem liebevollen Zurechthören Gottes. Das heißt: Was immer uns begegnet, wir begegnen in allem, was Gott zu Herzen geht. Durch seine Geistkraft hat Gott sein Ohr an meinem Herzen, damit sein Herz mein Herz werde.
Sr. Ruth Meili CCR