Der Weg in die Communität

Am Anfang machen Menschen die Erfahrung, von den Stundengebeten und Gottesdiensten besonders berührt zu sein. Viele sprechen von einer leisen oder drängenden Sehnsucht, die sie immer wieder auf den Schwanberg zieht.

Da gilt es genau hinzuhören, was sich da in mir regt. Und darum, das Leben auf dem Schwanberg näher kennen zu lernen. Dafür bietet es sich an, als Tages- oder Urlaubsgast, bei Kursen oder im Südflügel mitzuleben und mitzubeten. Früher oder später ist ein erstes Gespräch mit der Magistra angebracht.

Wenn aus diesem Kennenlernen der Wunsch nach einem klösterlichen Leben erwächst, kann in einem beidseitigen Entscheidungsprozess die Aufnahme ins Postulat beschlossen werden.

Kontakt

Sr. Anke Sophia Schmidt CCR

Magistra

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Stufen des Hineinwachsens

Das Hineinwachsen in die Communität Casteller Ring dauert in der Regel fünf Jahre und umfasst Postulat – Noviziat – Bindung auf Zeit – Profess (Bindung auf Lebenszeit).

Postulat

Zur Aufnahme in die klösterliche Gemeinschaft klopft die Postulantin nach guter benediktinischer Tradition an die Klostertür. Die Priorin öffnet und nimmt die neue Schwester mit einem kurzen Ritual in die Gemeinschaft auf. Das Postulat dauert ca. sechs Monate. Die neue Schwester lebt in der Gemeinschaft. Sie betet und arbeitet mit den anderen Schwestern. So lernt sie die Communität „von innen her“ kennen und kann sich entscheiden, ob sie nach Ablauf des halben Jahres ein Noviziat beginnen möchte.

Noviziat

Stimmt der Schwesternrat dem zu, wird die Schwester ins Noviziat aufgenommen. Die Aufnahme findet in der Kirche statt. Hier erhält die Novizin das Gewand, das sie fortan in den Stundengebeten und Gottesdiensten tragen wird. Das Noviziat ist im engeren Sinne die Ausbildungszeit einer Schwester. Es dauert ca. zwei Jahre. Wie schon im Postulat lebt die Novizin den klösterlichen Alltag im Rhythmus von ora et labora et lege und lernt so, was den klösterlichen Alltag ausmacht. Sie praktiziert Elemente des geistlichen Lebens, die die Gemeinschaft pflegt: sie übt sich ein in Lectio divina und Meditation, in Stundengebet, Gottesdienst und den Tagesrhythmus; sie bringt sich in die Arbeitsabläufe der Gemeinschaft ein. Im Noviziatsunterricht und bei Schulungen wird dieser Alltag reflektiert.

Zeitliche Bindung

Nach 2½ Jahren des Mitlebens ist es so weit, dass die Schwester sich zum ersten Mal an die Gemeinschaft bindet. Das Versprechen zu bleiben (stabilitas) wird zunächst für zwei Jahre gegeben. Wir feiern es intern in der Kirche. In diesen zwei Jahren werden Aufgaben übernommen und damit Verantwortung für das gemeinsame Leben. Diese Zeit dient der weiteren Selbstreflexion und Prüfung der Entscheidung zum Leben in der Communität.

Profess

Nach Ablauf von mindestens fünf Jahren kann eine Schwester die Profess ablegen, d.h. sich auf Lebenszeit an die Communität Casteller Ring binden. Sie entscheidet sich damit zu einem Leben in Gütergemeinschaft, Ehelosigkeit und mündigem Gehorsam; „… in allem Gott suchen, Christus nichts vorziehen, das Leben unter der Führung des Evangeliums gestalten.“ (Regel Benedikt, Leitspruch unseres Leitbildes) Dieses Versprechen feiern wir in einem festlichen, öffentlichen Gottesdienst.