Der Heilige Benedikt und seine Regel
„… damit in allem Gott verherrlicht werde.“
Benediktusregel Kapitel 57, Vers 9
Benedikt wurde um 480 n. Chr. als Sohn einer freien und wohlhabenden Familie geboren und als junger Mann zum Studium nach Rom geschickt. Er brach sein Studium jedoch ab und lebte drei Jahre lang als Einsiedler in einer Höhle bei Subiaco. Diese Zeit der Einsamkeit ließ ihn als Mensch innerlich reifen.
Doch Benedikt blieb nicht für immer in der Abgeschiedenheit, sondern sah seine Verantwortung darin, Menschen Halt und Orientierung zu geben. Mit seiner Ordensregel verfasste er eine Wegweisung, an der sich benediktinische Klostergemeinschaften weltweit bis heute orientieren. Der Grund hierfür liegt wohl an der menschlichen und geistlichen Größe Benedikts, der in allen Bereichen des Lebens stets um das rechte Maß bemüht war und für seine Mönche einen ausgewogenen Lebensstil anstrebte, der die einzelnen weder unter- noch überforderte.
Am bekanntesten ist die Zusammenfassung seiner Mönchsregel in den Worten „ora et labora – bete und arbeite“, was den Kern seiner Weisung trifft. Es ist Benedikt wichtig, dass die Mönche zu gewissen Zeiten frei sind für die Gottesdienst und geistliche Lesung, um daraus Nahrung für den inneren Menschen zu finden. Doch er betont ebenso den Wert körperlicher Arbeit, denn, „sie sind nur dann wirklich Mönche, wenn sie von ihrer Hände Arbeit leben.“ Arbeit und Gebet sollen nach Benedikt eine Einheit bilden, damit „Gott in allem verherrlicht werde“.
Alles, was ich tue, vollzieht sich, wenn ich es in der rechten Haltung übe, in Gottes Gegenwart und kann somit zum Gottesdienst werden, ob ich gerade Geschirr abtrockne oder ein Fahrrad repariere, ob ich im Gespräch mit einem Menschen bin oder gerade einen Bibeltext lese. Mein Leben, mein Alltag, jeder Augenblick, wie er gerade ist, so lehrt uns Benedikt, kann zum Gottesdienst, zum Ort der Gegenwart Gottes werden!
Sr. Anke Sophia Schmidt CCR
Die Ordensregel
In einer 1400jährigen bewegten Geschichte hat die Regel des hl. Benedikt klösterliches Leben gewährleistet.