1. Mose 41, 37-57
Eine Traumkarriere erlebt Joseph, der hebräische Jüngling, der Häftling. Und das dank der Träume, die er zu deuten vermag. Es zeigt, was wiederholt betont wird: „Der Herr war mit Joseph.“ Er führt ihn nach oben. Und wozu? Damit Gottes Volk erhalten bleibt, auch in der lebensbedrohlichen Hungersnot. Diesem Ziel müssen die Träume Pharaos und ihre Deutung durch Joseph dienen.
Joseph ist Retter in der Not, ein Mann, in dem Gottes Weisheit wirkt. Er weiß, was zu tun ist und soll die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Bewältigung der zukünftigen Not auch durchführen. Er wird zum Stellvertreter des Pharao ernannt. Insignien seines Amtes sind ein königlicher Siegelring, noble Kleidung, eine Amtskette und ein Dienstwagen. Damit der Ausländer rasch integriert wird, bekommt er einen ägyptischen Namen (übersetzt: Der Gott spricht und er lebt). Durch Einheirat in den Priesteradel soll Josephs Ansehen und Autorität gestärkt werden. Den Söhnen, die ihm geboren werden, gibt er Namen, die die Erfahrungen ihres Vaters in der Fremde widerspiegeln: Manasse (Vergessling) und Ephraim (Fruchtbringer) sind Lobnamen, die Gott als den Bewahrenden und als den Segnenden preisen.
Es kommt, wie Joseph es vorausgesehen hat. Und mit dem letzten Satz (V. 57) wird deutlich, worum es eigentlich geht: um die Rettung des Volkes Israel.
Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen, und ganz gewiss an jedem neuen Tag. (Dietrich Bonhoeffer)
Sr. Gisela Monika Blume CCR