Markus 12,1-12

Dieses, den meisten von uns vertraute Gleichnis rückt uns näher, wenn wir es unter der Rücksicht betrachten, welche Seiten in uns selbst durch die historischen Gestalten in Schwingung geraten.

Welche Boten hat Gott in unser Leben gesandt und wie sind wir mit ihnen umgegangen? Welchen Widerstand haben wir als Pächter unseres Lebens diesen Gottesboten entgegengesetzt? Welche dunklen Mächte, welche Strebungen nach Macht und Selbstbehauptung, welche Lügen und welche Gewalt haben sich dabei in uns aufgetan?

Wann haben wir Gott als Konkurrenten „unseres“ Lebens gesehen und bekämpft? Wann haben wir unser Leben nicht als verdanktes Leben gelebt? Das Gleichnis endet mit dem mich berührenden Satz: Die Hörer haben verstanden, dass Jesus sie meinte mit seinen Worten und um sie warb. Aber sie ließen ihn einfach stehen, wendeten sich ab und gingen davon.

Schwester Ruth Meili CCR